Interview mit Swami Nirvanananda
The Life of a Swami: Living a Joy-filled Life - An interview with Swami Nirvanananda
Giorgio Nirvanananda Kriegsch, in Italien geboren, reist seit über 30 Jahren nach Indien und besonders nach Puri (500 Km. südlich von Calcutta), um seine spirituelle Suche zu verwirklichen.
Dort erlebte er hautnah die Armut der indischen Familien. Er begegnete dem Pater Marian Zelazek, dem Gründer des Lepradorfes, Dorf der Barmherzigkeit genannt.
Zuerst waren dort nur Strohhütten und eine kostenlose Medikamentenausgabe, dann langsam, durch erhaltene Geldspenden und andere Hilfen, entstanden kleine gemauerte Räume und ein kleines Krankenhaus. Auch die erste Schule (Beatrix School) wurde gegründet, anfangs nur für die Kinder der Leprakranken und später für alle Kinder der armen Familien (z.B. ein Familienvater verdient im Monat 10 bis 12 Euro und die Familien sind immer sehr groß).
Zusammen mit Pater Marian sind 2 italienische Schwestern, die ihm bei dieser Arbeit helfen (Sister Eugenia, leider bereits verstorben, und Sister Amelia).
Um sich selbst zu erhalten, gibt es im Lepradorf auch verschiedenen Aktivitäten: eine Hühnerzucht um die Eier zu verkaufen, einen Gemüsegarten, Kokospalmen, eine Weberei und eine Schneiderei, die Kleider und Taschen anfertigt.
Giorgio-Nirvanananda fragte sich damals, wie er als Musiker helfen könnte. Und so bringt er seit 1989 seine direkten Erfahrungen in den Westen, indem er Musik- und Meditationsabende mit Liedern der Seele aus allen Religionen organisiert. Während der Abende werden Spenden für die Schule und für Fern-Patenschaften der Kinder gesammelt.
Mit 100 Euro im Jahr kann man in Indien unglaublich viel helfen. Ohne jegliche Art von Werbung, nur durch die Spenden der Musikabende und Dank der Großzügigkeit der vielen Freunde aus aller Welt kann schon über 1000 Kindern geholfen werden. Dadurch, dass es keine Organisation gibt, ist es möglich, die gesamten Spenden vollständig den Familien zu bringen.
Im Jahre 1992 trat Giorgio-Nirvanananda dem Orden der Swamis bei und reist seitdem ununterbrochen in Indien, Europa und Amerika. Auf diese Weise wurden im Jahre 1995 Geldspenden gesammelt, um eine Schule und einen Kindergarten im Fischerdorf von Puri zu errichten. Nach dem schrecklichen Orkan, der im Jahre 1999 über Orissa (Ost-Indien) hinwegfegte, konnte er mit den Spenden eine zerstörte Schule wieder neu erbauen.
Im Jahr 2002 begann er ein Haus zu bauen zum Schutz der jungen Mädchen, die aus Armut zur Prostitution gezwungen werden. In diesem Zentrum werden die Mädchen aufgeklärt, belehrt und können einen Beruf erlernen, um aus der Armut auszubrechen.
Leider ist jetzt Schwester Amelia seit 2 Jahren wegen einer Operation an der rechten Hand gezwungen, in Italien zu bleiben. Sie wird von Schwester Baptista vertreten. Mit seinen 86 Jahren hat Pater Marian immer noch alles im Überblick und hilft mit unglaublicher Energie den Ärmsten von Puri.
Im Jahre 2006 ist nun auch Pater Marian verstorben. Sein Nachfolger ist Pater Kurian.